Trauma und Sexualtherapie

Trauma und Sexualtherapie

Trauma und Sexualtherapie

Trauma und Sexualtherapie- Fortbildung Sexualtherapie
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Fortbildung Sexualtherapie

6. Kurseinheit
Trauma und Sexualtherapie

Missbrauch, Trauma und Sexualtherapie

Viele sexuelle Störungen haben ihre Wurzeln in traumatischen Erfahrungen, die bis in die Kindheit zurückreichen können.

An erster Stelle steht hier das Thema Missbrauch: Nach einer Studie von Cécile Ernst aus dem Jahr 2005 bejahen im deutschsprachigen Sprachraum circa 10-15 % der befragten Frauen und 5% der befragten Männer, bis zum Alter von 14 oder 16 Jahren „mindestens einen unerwünschten oder durch die ‚moralische‘ Übermacht einer deutlich älteren Person oder durch Gewalt erzwungenen sexuellen Körperkontakt“ erlebt zu haben. Dabei finden 20% der Übergriffe finden durch Frauen als Täterinnen statt. Die Dunkelziffer ist sehr hoch.

Kindesmissbrauch ist sehr viel weiter zu fassen als „nur“ der Extremfall genitalen Geschlechtsverkehrs: (vgl. meinen ausführlichen Blogbeitrag zum Thema). Bereits eine sexualisierte Beziehung eines Elternteils zum Kind stellt eine Form des Missbrauchs dar.

Weitere traumatische Erfahrungen im sexuellen Bereich sind alle Formen sexueller Übergriffe bis hin zur Vergewaltigung. Viele Opfer haben große Schwierigkeiten, über das Geschehene zu sprechen- manchmal aus unangebrachter Fürsorge für den oder die Täterin, die ja auch nette Seiten gehabt haben können, manchmal aus Angst, durch das Wiederaufleben der Erinnerung in einen Strudel gezogen zu werden.

Ein Trauma kann zahlreiche psychische Krankheiten auslösen, unter anderem:

  • Bindungsstörungen
  • Essstörungen
  • Störungen des Sozialverhaltens
  • Angst, Phobien und depressive Störungen
  • Borderline-Störungen
  • Suizidalität
  • PTBS (posttraumatisches Belastungssyndrom)

Weitere Informationen dazu unter diesem Link.

Lernziele

  • Diagnostische Kenntnisse und Instrumentarien zur Beurteilung von Traumata
  • Wissen um die unterschiedlichen resultierenden Krankheitsbilder
  • Verständnis für die besondere Verletzlichkeit von KlientInnen mit traumatischen Erfahrungen
  • Kenntnis der wichtigsten Therapieverfahren bei Trauma

Praktische Übungen

Auch bei diesem Wochenende sind praktische Übungen wesentlicher Bestandteil der Fortbildung:

  • Übungen in Kleingruppen zum diagnostischen Gespräch
  • Übung von Beratungsgesprächen im Rollenspiel
  • Übungen in der Narrativen Expositionstherapie (NET)

Fallbeispiele und weitere Informationen

Lesen Sie weiter:

7. Kurseinheit: Körpersymptome