Therapie von Sexualstraftätern

Therapie von Sexualstraftätern

Therapie von Sexualstraftätern- das ist ein Aufgabengebiet in der Sexualtherapie, das in unserer Gesellschaft dringend benötigt wird (laut Kriminalstatistik gab es 2021 in Deutschland 15500 Fälle von Kindesmissbrauch, dazu noch weitere 39000 Fälle im Bereich Konsum von Missbrauchsabbildungen/Kinderpornografie).

Das Angebot an Therapieplätzen dagegen ist minimal. In den meisten Ausbildungen für psychologische PsychotherapeutInnen kommt das Thema „Therapie von Sexualstraftätern“ nicht vor- und ebenso wenig in vielen sexualtherapeutischen Fortbildungen.

Die AKST bietet daher gezielt auch für dieses Aufgabengebiet Kurse und Fortbildung an:

Kurseinheit „Spielarten der Liebe“ im 2. Studienjahr

In der Kurseinheit Spielarten der Liebe sind ca. 6 volle Stunden der Einführung in dieses Thema gewidmet, damit die AbsolventInnen einen ersten Eindruck von diesem Aufgabengebiet erlangen und für sich selbst die Frage entscheiden können, ob das Aufgabengebiet Arbeit mit Sexualstraftätern für ihre berufliche Zukunft infrage kommt. Denn dieses Aufgabengebiet stellt besondere Herausforderungen an die TherapeutInnen- insbesondere dann, wenn es um die eigene therapeutische Haltung oder sogar um den Umgang mit eigenen Missbrauchserlebnissen geht.

Deshalb ist die eigene Positionierung das erste große und wichtige Thema der Fortbildung. Inhaltlich kommt dazu die Vermittlung grundlegender Erkenntnisse der Sexualwissenschaft zur Entstehung von Sexualpräferenzen („Warum wird ein Mensch eigentlich pädophil?„) und das Erlernen wichtiger verhaltenstherapeutischer Interventionen in der Therapie mit Straftätern, z.B. nach einer Anzeige wegen Konsums von Kinderpornografie.

Supervision als Einstieg in die Arbeit mit Sexualstraftätern

Wer von unseren AbsolventInnen nach Abschluss des Kurses mit Sexualstraftätern arbeiten möchte, hat die Möglichkeit, die eigene Arbeit durch engmaschige Supervision begleiten zu lassen. Supervision ist für jede/n TherapeutIn eine berufliche Notwendigkeit – in der Arbeit mit Sexualstraftätern sicherlich ganz besonders.

Gerade an die eigene therapeutische Haltung sind besondere Herausforderungen gestellt: es gilt immer wieder neu zu unterscheiden zwischen dem Menschen, der vor einem sitzt und meist einen erheblichen eigenen Leidensdruck hat, und den Taten, die zu Recht verurteilt und bestraft werden müssen, weil sie Kindern schweren, möglicherweise lebenslangen Schaden angetan haben.

Zusätzliches Kursangebot zur Fortbildung in der Therapie von Sexualstraftätern

Des Weiteren bietet die AKST (Programm auf Anfrage) zusätzliche Kurse an, in denen die TeilnehmerInnen Theorie und Methodik in der Arbeit mit Sexualstraftätern lernen und sich so gezielt auf die Herausforderungen in der beruflichen Praxis vorbereiten können.