Träume in der Sexualtherapie- Fortbildung Sexualtherapie
Zurück zur Gesamtübersicht über das zweite Studienjahr
Wassily Kandinsky: Kleiner Traum in Rot 1925
Fortbildung Sexualtherapie
10. Kurseinheit
Träume in der Sexualtherapie
Träume sind der Königsweg zum Unbewussten- das hat schon Sigmund Freud in seinem Hauptwerk „Traumdeutung“ von 1900 aufgezeigt. Auch in der Sexualtherapie können Träume des Klienten wichtiges Material für die therapeutische Arbeit darstellen. Zu diesem Wochenende sind alle Teilnehmenden eingeladen, auch eigene Träume zur gemeinsamen Besprechung und Deutung mitzubringen (natürlich auf freiwilliger Basis und nicht als Muss).
Träume als Zugangsweg
zu den Hauptthemen in einer Therapie
Nach Sigmund Freud sind die Hauptelemente jedes Traums ein Tagesrest, ein (unbewusster) Wunsch und ein Kindheitserlebnis. Das gezielte Ansprechen dieser drei Elemente, insbesondere auch durch die Technik freien Assoziierens, führt sehr schnell und direkt zu wichtigen Themen in einer Therapie, die dann nach und nach bearbeitet werden können. Träume können also helfen, die eigentlichen und wichtigsten Fragestellungen aufzuspüren, die für den therapeutischen Prozess relevant sind.
Interessant ist dabei, dass Träume von Sitzung zu Sitzung auch innere Veränderungs- und Reifungsprozesse des Klienten widerspiegeln. Die Beobachtung und das Ansprechen dieser Veränderungsprozesse entfaltet selbst therapeutische Wirkung.
Träume als Einblick in unbewusste Persönlichkeitsanteile
Fritz Perls hat Sigmunds Freuds Traumtheorie noch ein Stück weiterentwickelt. Nach seinen Erkenntnissen spiegelt jedes einzelne Subjekt (und Objekt!) in einem Traum einen einzelnen Aspekt in der Persönlichkeit des Träumenden. Dabei erscheinen eigene (tagsüber verdrängte) Persönlichkeitsanteile als Elemente des Traumes und können im Deutungsprozess als Anteile des eigenen Ich wieder erlebt werden. Die Bewusstwerdung verdrängter Ichanteile hat einen hohen therapeutischen Wert, z.B. bei der Behandlung sexueller Zwangsgedanken.
Lernziele
- Kenntnis theoretischer Konzepte psychoanalytischer Traumdeutung, insbesondere nach Sigmund Freud und Fritz Perls
- Kenntnis wichtiger therapeutischer Verfahren für das Klientengespräch über Träume
Praktische Übungen
Auch bei diesem Wochenende sind praktische Übungen wesentlicher Bestandteil der Fortbildung:
- Übungen in Kleingruppen zum Thema Traumdeutung
- Übungen an typischen Träumen aus der sexualtherapeutischen Praxis
- Einüben therapeutischen Arbeitens mit Träumen