Persönlichkeitsstörungen

Persönlichkeitsstörungen

Persönlichkeitsstörungen- Fortbildung Sexualtherapie
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Fortbildung Sexualtherapie

4. Kurseinheit
Persönlichkeitsstörungen

Sexualtherapie und Persönlichkeitsstörungen

Persönlichkeitsstörungen sind als Krankheitsbild in der Öffentlichkeit weithin unbekannt. Und das, obwohl die Ergebnisse verschiedener wissenschaftlicher Studien vermuten lassen, dass etwa 10% der Bevölkerung in Deutschland an einer Persönlichkeitsstörung leiden. Dazu kommen noch weitere Menschen, die zwar das Vollbild einer Persönlichkeitsstörung nicht erfüllen, aber dennoch einen großen Teil der Diagnosekriterien erfüllen (sogenannte Persönlichkeitsakzentuierung).

Im Rahmen der Paartherapie bedeutet das: rein statistisch gesehen, ist in jeder fünften Beziehung einer der Partner betroffen. Bei Paaren, bei denen Partnerschaftsprobleme bestehen, liegt der Prozentsatz sicherlich noch höher.

Relativ häufig begegnen in der Sexualtherapie auch Patienten und Patientinnen mit einer Borderline-Störung, die oft gekennzeichnet ist von tiefer Sehnsucht nach einer engen und dauerhaften Beziehung. Da Menschen mit Borderline-Störung in ihrer Kindheit oft nicht erfahren konnten, was die Geborgenheit in einer Familie bedeutet (inkl. aller Aufs und Abs, die im Alltag dazugehören), haben oft unrealistische Erwartungen an eine Beziehung.

Das kann in einer Beziehung dazu führen, dass die Vorzüge des Partners bzw. der Partnerin zunächst völlig überhöht positiv gesehen werden mit der Folge einer um so tieferen Enttäuschung, wenn der Partner bzw. die Partnerin diese hohen Erwartungen später nicht auf Dauer erfüllen kann. Von daher erklärt sich, dass Beziehungen, auch wenn sie mit großen Erwartungen begonnen wurden, oft nicht sehr lange anhalten.

Neben einer speziellen Therapie mit dem Ziel des Spannungsabbaus (und ggf. auch der Traumaverarbeitung) für den Borderline-Patienten bzw. die Borderline Patientin, kann also auch eine paartherapeutische bzw. sexualtherapeutische Begleitung sinnvoll sein.

An diesem Wochenende werden an konkreten Fallbeispielen verschiedene Formen der Persönlichkeitsstörung vorgestellt und ihre jeweilige Bedeutung im Rahmen der Sexualtherapie diskutiert.

Lernziele

  • Diagnostische Kenntnisse und Instrumentarien zur Beurteilung von Persönlichkeitsstörungen
  • Wissen um therapeutische Umgangsstrategien mit Klienten mit Persönlichkeitsstörungen
  • Verständnis für spezifischen Probleme betroffener Partner/Partnerinnen
  • Verständnis für die besonderen Bedürfnisse von Patienten mit Borderline-Störung
  • Grundverständnis für den Ansatz der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT), nach Marsha Linehan

Praktische Übungen

Auch bei diesem Wochenende sind praktische Übungen wesentlicher Bestandteil der Fortbildung:

  • Übungen in Kleingruppen zum diagnostischen Gespräch
  • Übung von Beratungsgesprächen im Rollenspiel
  • Einübung verhaltenstherapeutischer Konzepte
  • Vertiefung praktischer Kenntnisse in der Gesprächstherapie nach Carl Rogers

Fallbeispiele und weitere Informationen

5. Kurseinheit: Psychiatrie und Sexualtherapie