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Bildungsgutschein Heilpraktiker für Psychotherapie und staatliche Förderung

Bildungsgutschein Heilpraktiker für Psychotherapie und FördermöglichkeitenBildungsgutschein Heilpraktiker für Psychotherapie und staatliche Förderung: für viele Studierende gibt es die Möglichkeit, dass der Staat wesentliche Teile der Ausbildungskosten übernimmt. Es lohnt sich also, sich gut zu informieren.

Bildungsgutschein Heilpraktiker für Psychotherapie- Förderprogramme der Bundesländer

Die Förderung von Weiterbildung ist Aufgabe der Bundesländer- es gelten unterschiedliche Regelungen. Dabei wird oft nicht nur das erste Studienjahr an der AKST gefördert, das auf die Überprüfung Psychotherapie nach Heilpraktikergesetz vorbereitet, sondern auch das 2. Studienjahr oder die Zusatzausbildung Schematherapie. Es lohnt sich, sich hier im Vorfeld genau zu erkundigen. In Sachsen lässt sich zum Beispiel ein Förderantrag sogar bis zu 14 Tage vor Kursbeginn stellen…

Hier die Links zu den Förderprogrammen der Bundesländer:

Bildungsgutschein Heilpraktiker für Psychotherapie-Beispiel Sachsen

In Sachsen ist die Förderung der beruflichen Weiterbildung Aufgabe der sächsischen Aufbaubank Leipzig/Dresden. Einen ausführlichen Flyer gibt es unter diesem Link. Maßgeblich sind die dortigen Informationen, die Angaben auf dieser Webseite dienen nur zur ersten Orientierung,

Antragsberechtigt sind Erwerbstätige (auch Dual Studierenden/Praktikanten) mit einem Bruttoeinkommen bis 3700.- €. Die Förderung beträgt in der Regel 50% der Kursgebühr.

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Soziale Arbeit und Psychotherapie

Soziale Arbeit und Psychotherapie als BerufszielSoziale Arbeit und Psychotherapie als Berufsziel: wie kann ich mit dem Studium Soziale Arbeit psychotherapeutisch tätig werden?

Der Gedanke liegt nahe: Menschen, die Soziale Arbeit studieren, haben ein vertieftes Verständnis für psychische Probleme und eine gut geschulte Empathie, um sich in ihre Mitmenschen einzufühlen und ihnen zu helfen.

Insofern war es auch logisch, dass ein Bachelorstudium Soziale Arbeit vor dem 1. September 2020 ausreichte, um zumindest die Ausbildung zum/zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*in beginnen zu dürfen. Diese Möglichkeit ist seither für neue Absolvent*innen des Studiums Soziale Arbeit gesetzlich nicht mehr gegeben.

Studium Soziale Arbeit und Psychotherapie als Berufsziel

Trotz dieser gesetzlichen Neuregelung bietet sich Psychotherapie weiterhin als eine große berufliche Chance für Absolvent*innen eines Bachelorstudiums in Sozialer Arbeit an. Die Zulassung zum Heilberuf erfolgt dann durch die Überprüfung Psychotherapie nach Heilpraktikergesetz beim örtlichen Gesundheitsamt.

Da diese Überprüfung mittlerweile einen sehr hohen fachlichen Standard hat (inhaltlich vergleichbar mit der Approbationsprüfung für psychologische Psychotherapeut*innen) ist es sinnvoll, sich auf diese Prüfung durch einen qualifizierten Kurs vorzubereiten, wie zum Beispiel durch das 1. Studienjahr an der AKST. Hier lernen die Studierenden alle psychischen Störungsbilder nach ICD-10/11 inkl. zahlreichen Fallbeispielen und den Originalfragen der schriftlichen Prüfungen aus den letzten 10 Jahren. Zusätzlich zur allgemeinen Vorbereitung auf das Berufsziel Psychotherapie kommt die Vertiefung im Bereich Sexualtherapie, die sehr wichtig ist, um sich später im Berufsleben im Vergleich zu anderen psychotherapeutischen Praxen besser positionieren zu können.

Soziale Arbeit und Psychotherapie: Die Chance Selbständigkeit

Durch diese Vorbereitung haben auch Absolvent*innen des Studiums Soziale Arbeit nach bestandener Überprüfung Psychotherapie die Chance, eine eigene Praxis zu eröffnen und den Schritt in die berufliche Selbständigkeit zu gehen, was ansonsten mit diesem Studium eher selten gelingt.

Die Selbständigkeit ist sicherlich nicht unbedingt jedermanns Sache, hat aber doch einige Vorteile: flexible Arbeitszeiten, partiell auch Online-Tätigkeit und langfristig meist auch eine bessere Bezahlung.

Der Bedarf an freier Psychotherapie wird aller Wahrscheinlichkeit nach in den nächsten Jahren erheblich zunehmen, da die ambulante und kassenfinanzierte Regelversorgung für Psychotherapie in den meisten Regionen Deutschlands wegen Therapeut*innenmangel nur noch auf dem Papier gewährleistet ist. Durch eine zusätzliche Spezialisierung, wie etwa Sexualtherapie, ist das Alleinstellungsmerkmal noch höher: in vielen Regionen finden sich trotz hohen Bedarfs überhaupt keine Praxen mit diesem Spezialgebiet (siehe Wikipedia).

Absolvent*innen des Studiengangs Soziale Arbeit sind bei der AKST herzlich willkommen! Auf Wunsch sende ich Euch gern weitere Informationen: michael@petery.eu

 

Dr. hum. biol. Michael Petery

 

 

 

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Zulassung Psychotherapie ohne ECTS-Punkte?

Zulassung Psychotherapie ohne ECTS-Punkte?Zulassung Psychotherapie ohne ECTS-Punkte- Fachschaft Psychologie Hagen

Zulassung Psychotherapie ohne ECTS-Punkte?

Viele Psychologie-Studiengänge an deutschen Universitäten (wie z.B. auch an der FernUni Hagen) bieten das Psychologie-Studium an, ohne dass eine ausreichende Anzahl von ECTS-Punkten in klinischer Psychologie eingeschlossen ist, die für die weiterführende Ausbildung als psychologische/r Psychotheapeut/in notwendig sind. Damit ist der Weg in die eigene psychotherapeutische Praxis aber noch nicht endgültig verschlossen.

Auf der gemeinsamen Veranstaltung mit dem Fachschaftsrat Psychologie der FernUni Hagen am 1. September 2023 berichteten Dr. Michael Petery (AKST), Serpil Beltran-Ollero (Psychologin M.Sc., FernUni Hagen) und Tim Nik (Psychologe M.Sc.) über die Möglichkeiten, welche die Überprüfung nach Heilpraktikergesetz für Psychologen bietet.

 

Videodownload (Handy Hochformat)

Zulassungswege Psychotherapie in Deutschland

Rechtlich gibt es in Deutschland verschiedene Wege, die Heilerlaubnis Psychotherapie zu erwerden. Folgende Berufsgruppen haben diese Zulassung:

  • Jeder approbierte Arzt hat die Zulassung durch die Approbation, auch ohne Zusatzausbildung
  • Jeder psychologische Psychotherapeut mit Approbation, die das Psychologiestudium mit ausreichend ECTS-Punkten voraussetzt und die anschließende Ausbildung an einem privaten Institut
  • Absolventen des neu geschaffenen Studiengangs Psychotherapie nach Erlangung der Approbation
  • Jeder Inhaber einer allgemeinen Heilpraktikererlaubnis
  • Jeder Inhaber einer Erlaubnis zur Psychotherapie nach Heilpraktikergesetz
  • Absolvent*innen eines Psychologiestudiums mit ausreichend ECTS-Punkten in klinischer Psychologie können in einigen Bundesländern beim Gesundheitsamt auch ohne Überprüfung die Erlaubnis zur Psychotherapie nach Heilpraktikergesetz erteilt bekommen
  • Absolventen eines Studiums der Pädagogik oder Sozialpädagogik können nach einer Zusatzausbildung die Approbation zur Ausübung der Psychotherapie bei Kindern und Jugendlichen erwerben

Zulassung nach Heilpraktikergesetz als berufliche Chance

Natürlich klingt es auf den ersten Blick befremdlich, nach einem hochkarätigen wissenschaftlichen Hochschulstudium eine Erlaubnis nach Heilpraktikergesetz einholen zu müssen.

Andererseits ist es beruhigend zu wissen, dass aus Klientensicht nicht die Form der Zulassung eines Therapeuten oder einer Therapeutin entscheidend ist, sondern die fachliche Qualifikation und das menschliche Zueinanderpassen.

Und hier liegt ein entscheidender Punkt: Zulassung nach Heilpraktikergesetz muss keineswegs Psychotherapie mit einem methodisch und inhaltlich geringeren Anspruch als bei einem/einer Psychotherapeuten/tin mit Approbation bedeuten. Es fehlt hier allerdings weithin an den entsprechenden Fortbildungsmöglichkeiten, die bislang nur psychologischen PsychotherapeutInnen vorbehalten waren.

Die AKST bietet daher im 1. Studienjahr  ihres Fortbildungsprogramms insgesamt 7 Fortbildungsmodule à 16 x 60min, welche die Klinische Psychologie auf aktuellem Stand der Forschung und im Einklang mit den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. umfassend abbilden. Die dabei erworbenen Kenntnisse eignen sich gut dazu, sich gezielt auf die Überprüfung Psychotherapie nach Heilpraktikergesetz (nicht zu verwechseln mit der allgemeinen Heilpraktikerprüfung!) vorzubereiten. Diese Überprüfung hat seit Jahren ein ausgesprochen hohes Niveau (mit ca. 70% Durchfallquote) und setzt diagnostische Kenntnisse der ICD 10 bzw. ICD 11 voraus.

Die AKST bietet aber nicht nur einen solchen Vorbereitungskurs, sondern vermittelt im 2. Studienjahr alles notwendige Fachwissen, um eine eigene psychotherapeutische Praxis mit Spezialisierung im Bereich Sexualtherapie anbieten zu können. Eine solche Spezialisierung ist sinnvoll, um für den eigenen Berufserfolg mit einem geschärften Profil auf dem Therapiemarkt findbar zu sein.

Zusätzlich sinnvoll: die Fortbildung an der AKST kann auch parallel zum Psychologie-Studium erfolgen, da die Überprüfung beim Gesundheitsamt keinen Studienabschluss voraussetzt. Im Idealfall ist es also möglich, bereits während des Studiums erste Klient*innen in der eigenen Praxis zu empfangen.

Der Aufbau der eigenen Praxis

Die Erfahrungen der AbsolventInnen des AKST bestätigen, was seit Jahren in den Medien berichtet wird: für Psychotherapie besteht in Deutschland eine Versorgungsnotlage- das heißt, auch Praxen für Selbstzahler haben in der Regel keine Probleme einen eigenen Kundenstamm aufzubauen. Davon berichtete beim Infoabend ausführlich Serpril Beltran-Ollero, die sofort nach Freischaltung ihrer Praxiswebseite in München die ersten KlientInnen-Anfragen bekam.

Supervision und lebenslanges Lernen

Ein weiterer wichtiger Aspekt an der AKST ist die ständige (freiwillige) Qualitätskontrolle der AbsolventInnen im Rahmen unserer Supervisionsgruppen und durch Einzelsupervision. Auch damit bauen wir einen Standard auf, der den wissenschaftlichen Erkenntnissen für eine fundeierte und verantwortungsvolle Psychotherapie entspricht.

Zulassung Psychotherapie ohne ECTS-Punkte- Fazit

Wenn die Kassenzulassung nicht das primäre Ziel ist, kann die Zulassung Psychotherapie nach Heilpraktikergesetz eine vollwertige Alternative sein. Angesichts des überwältigenden Mangels an Psychotherapieangeboten in Deutschland bietet Psychotherapie nach Heilpraktikergesetz gute berufliche Chancen- insbesondere für Psychologen, die eine Zulassung Psychotherapie ohne ECTS-Punkte suchen.

Weitere Infos:

info@akademie-sexualtherapie.de

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Sexualtherapie und Sexual Bodywork- ist das beruflich kompatibel?

Sexualtherapie und Sexual Bodywork

Sexualtherapie und Sexual Bodywork

Sexualtherapie und Sexual Bodywork- auf vielen Webseiten finden sich beide Begriffe sehr nah beieinander- und das, obwohl die inhaltlichen und berufsrechtlichen Unterscheide ganz erheblich sind.

(Artikel in Arbeit)

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Sexualtherapie heute und gestern

Sexualtherapie heute und gestern

Sexualtherapie
heute und gestern

Die wichtigsten Veränderungen der letzten 20 Jahre

Sexualtherapie heute: in den letzten 20 Jahren haben sich die Aufgabengebiete entscheidend verändert. Waren noch vor 20 Jahren Paare und mit ihren sexuellen Funktionsstörungen das Hauptklientel in der Sexualtherapie, so sind es jetzt vor allem EinzelklientInnen mit Themen wie sexuelle Orientierung, sexuelle Zwangsgedanken und sexuellen Missbrauchserfahrungen. Das bedeutet, dass sich auch Konzepte in der Ausbildung heutiger SexualtherapeutInnen deutlich verändern müssen.

Sexuelle Funktionsstörungen als der Klassiker in der Sexualtherapie der 60er und 70er Jahre

Mit den Forschungen von Masters und Johnson begann die klassische Sexualtherapie als ein medizinisches Verfahren in der Behandlung sexueller Funktionsstörungen: Ejaculatio praecox, Vaginismus, männliche und weibliche Unlust und Orgasmusprobleme.

Das übliche Setting waren Paarsitzungen, in denen das jeweilige Paar einem Therapeuten oder einer Therapeutin ausführlich über die aktuelle sexuelle Situation berichtete und der Therapeut/die Therapeutin dann sexuelle Übungen als Hausaufgabe bis zur nächsten Sitzung mitgaben.

Üblicherweise war das Ziel eine „Neuaufsetzung“ der Sexualität- daher begannen die Übungen mit einer Zeit völligen Verzichts auf sexuelle Handlungen, gefolgt von stufenweise eingeführten Berührungs- und Streichelübungen, die schließlich in die Wiederherstellung des gemeinsamen Koitus und des gemeinsam erlebten Orgasmus zielen sollten.

Ausschlussgründe für eine klassische Sexualtherapie

Bei dieser „Neuaufsetzung“ der Sexualität war selbstverständliche Voraussetzung, dass außerhalb der sexuellen Funktionsstörung keine weiteren psychischen Probleme vorliegen. So listen Reinhard Maß und Renate Bauer in ihrem Lehrbuch Sexualtherapie von 2016 folgende Ausschlussgründe für eine klassische Sexualtherapie als Paartherapie auf:

  • unvollständige medizinische Abklärung der körperlichen Symptome
  • Parallel laufende andere Psychotherapien bei einem oder beiden Partnern
  • Einnahme von Psychopharmaka
  • Vorhandene Außenbeziehungen mit weiteren Sexualpartnern
  • Aktueller Kinderwunsch
  • Partnerschaft hat erst relativ neu begonnen
  • Es gibt erheblichen Streit in der Partnerschaft
  • Es gibt Anzeichen für eine bevorstehende Trennung
  • Suchterkrankungen eines oder beider Partner
  • Psychische Störungen (schwere Depression, Manien, bipolare Störungen, Demenzen, Suizidalität, bedingt auch Persönlichkeitsstörungen, insbesondere Borderline und narzisstische Persönlichkeitsstörung)

Damit sind nach meiner Erfahrung nahezu alle KlientInnen ausgeschlossen, die mit einem sexuellen Symptom eine Psychotherapie suchen. Oder umgekehrt: Eine Praxis, die ausschließlich klassische Sexualtherapie für psychisch gesunde Paare mit sexuellen Funktionsstörungen anbietet, müsste die meisten behandlungssuchenden KlientInnen ablehnen und hätte es aus meiner Sicht wirtschaftlich unnötig schwer.

Themenfelder der Sexualtherapie im Wandel

Waren es vor 20 Jahren überwiegend Paare, meist im Alter von 40 und älter, die eine Sexualtherapie machen wollten, sind es heute vor allem junge Menschen, oft unter 30 oder sogar unter 20.

Grund dafür mag sein, dass heutige Paare über 40 deutlich weniger feste moralische Vorstellungen vom „Sex, wie er sein muss“ haben. Das christlich-katholische Ideal, das der Orgasmus bei Mann und Frau gleichzeitig und ausschließlich im Koitus erfolgend sollte, hat definitiv ausgedient. Die meisten Paare haben keine Schwierigkeiten damit, Orgasmen auch außerhalb des Koitus zu erreichen, und sehen die Gleichzeitigkeit auch nicht mehr als unbedingt erstrebenswertes Ziel an.

Außerdem haben heute die meisten langjährig zusammenlebenden Paare deutlich weniger Schwieirgkeiten, gemeinsam über ihre sexuellen Bedürfnisse zu sprechen, als das bei ihrer Elterngeneration noch der Fall war. Die Sprachunfähigkeit im Bereich Sex war zu Zeiten von Masters und Johnson noch typisch für fast die gesamte Bevölkerung (auch bei psychisch gesunden Menschen!). Und die Überwindung dieser Sprachunfähigkeit war lange Zeit ein großes Aufgabengebiet der Sexualtherapie- das aber in dieser Form heute nicht mehr besteht.

Wenn heute Menschen eine Sexualtherapie wünschen, dann stehen meist deutlich stärkere psychiche Störungsbilder im Hintergrund. Das zeigt auch ein Blick auf die Vortragsthemen auf den Kongressen der beiden großen sexualwissenschaftlichen Fachgesellschaften DGfS und DGSMTW in den letzten Jahren.

Typische Arbeitsfelder in der Sexualtherapie heute

Typische Anfragen nach einer Sexualtherapie sind die folgenden Themenfelder:

    • sexueller Interesseverlust im Zusammenhang mit einer depressiven Episode: Depressionen und damit implizit auch negative Gedanken über die eigene Sexualität haben insbesondere seit der Corona-Epidemie bei jungen Erwachsenen massiv zugenommen
    • Zwangsgedanken in Bezug auf die eigene Sexualität, z.B. homosexuelle Zwangsgedanken (HOCD), pädophile Zwangsgedanken (POCD), transsexuelle Zwangsgedanken (TOCD), Zwangsgedanken in Bezug auf die eigene Beziehung (ROCD)
    • Sexuelle Ängste und Versagensängste in Bezug auf die eigene Leistungsfähigkeit- insbesondere bei Männern mit hohem Pornokonsum in der Pubertät und falschen Vorstellungen über die menschliche Sexualität (Pornos werden als Lebenswirklichkeit interpretiert und nicht als „Märchen für Erwachsene“)
    • Sexualprobleme, verursacht durch Suchterkrankungen, insbesondere Alkohol und Cannabis
    • Sexualprobleme im Zusammenhang mit Persönlichkeitsstörungen, insbesondere Borderline, z.B. Nähe-Distanz-Problematik, übertriebene Eifersucht, unkontrollierte Wutausbrüche gegenüber dem/der Partner/in
    • Sexualprobleme als Folge von Missbrauchserfahrungen
    • Homosexualität und Coming out
    • Transgender und geschlechtliche Identität
    • Probleme in Bezug auf die eigene sexuelle Präferenz, insbesondere bei pädophiler Präferenz: die Arbeit mit pädophilen Straftätern entwickelt sich seit einigen Jahren immer mehr zu einer wichtigen Aufgabe im Bereich Sexualtherapie

    Fazit: Die Änderungen als Herausforderung an die psychotherapeutische Ausbildung

    Heutige SexualtherapeutInnen brauchen ein weit größeres Wissen um die gesamte Skala der Störungsbilder als noch vor 20 Jahren. Dabei sollten sie über ein Fachwissen verfügen, das sich inhaltlich nicht von psychologischen PsychotherapeutInnen unterscheidet und auf einer guten Fähigkeit zur Diagnostik nach ICD-10 bzw ICD-11 fusst und sich an den DGPPN-Leitlinien orientiert. Das Studienangebot der AKST bietet dazu eine umfassende Orientierung.

    Eine Ausbildung, die ausschließlich auf die sexuelle Beratung psychisch gesunder Paare abzielt, ist nicht mehr zeitgemäß.

    Wenn Sie Fragen dazu haben, freue ich mich über Ihre Mail an:

    michael@petery.eu

    Dr. Michael Petery

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Corona-Virus und Akademie für Sexualtherapie

de.123rf.com/photo_ 25208775 Denis Ismagilov  

Die Umgangsregeln der Akademie für Sexualtherapie mit dem Coronavirus

  1. Der Schutz der Gesundheit von Studierenden und Dozenten steht an erster Stelle. Daher verfolgen wir die aktuellen Entwicklungen genau und richten uns in allen Entscheidungen nach den behördlichen und gesundheitsamtlichen Vorgaben.
  2. Unsere Veranstaltungen vor Ort werden abgesagt, sobald eine entsprechende behördliche Anordnung vorliegt oder unsere Kursleiter selbst erkrankt sind. In diesem Fall werden die TeilnehmerInnen umgehend von uns informiert. Akls Alternative wird die Veranstaltung zum gleichen zeitpunkt als Online-Seminar angeboten.
  3. So es keine behördlich angeordnete Absage gibt, finden die Veranstaltungen statt. Wer Sorge hat, persönlich zu kommen, kann auf die Möglichkeit zurückgreifen, sich per Videokonferenz hinzuzuschalten.
  4. Außerdem besteht die Möglichkeit, den entfallenen Kurs kostenlos ein Jahr später nachzuholen.
  5. Alle bereits erkrankten TeilnehmerInnen werden gebeten, von unseren Veranstaltungen fernzubleiben und sich – so die gesundheitliche Verfassung das erlaubt- statt dessen online über Video-Konferenz zuzuschalten.
  6. Für alle Rückfragen wenden Sie sich am besten per Mail an uns: michael@petery.eu

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Therapie

Sexuelle Probleme in der therapeutischen Praxis

Menschen, die sexuelle Probleme haben und einen Therapeuten aufsuchen, wünschen sich im Rahmen einer Sexualtherapie zunächst einmal die Lösung „ihres Problems“.

Sexuelle Probleme in der therapeutischen Praxis

Sexuelle Probleme als Ausdruck anderer Störungsbilder

Aus unserer langjähriger Erfahrung heraus sind sexuelle Probleme aber sehr oft nur die „Spitze des Eisbergs“. In den meisten Fällen sind anderen, häufig noch nicht erkannte Störungsbilder die eigentliche Ursache der Probleme in der Sexualität.

Einfach nur über sexuelle Probleme zu sprechen oder Verhaltenstrainings anzubieten, ist in der Regel nicht hilf-reich und führt möglicherweise sogar zu einer Verfestigung der Symptome („Auch der/die  Sexualtherapeut/in kann mir nicht richtig helfen…“).

Deshalb ist eine genauer Diagnostik  erforderlich, um herauszufinden, welche Ursache oder welche Ursachen den jeweiligen sexuellen Probleme zugrunde liegen.

Das kann bei ein und demselben Symptom höchst unterschiedlich sein: So können zum Beispiel sexuelle Funktionsstörungen, für die es keine medizinische Ursache gibt, wie etwa Libidoverlust, höchst unterschiedliche Gründe haben. Das reicht von Angststörungen über Depressionen und Suchterkrankungen bis hin zu Traumafolgestörungen infolge sexueller Missbrauchserfahrungen.  Und jedes dieser Krankheitsbilder erfordert ein eigenes, höchst unterschiedliches  therapeutisches Vorgehen.

Deswegen stehen im 1. Studienjahr die verschiedenen Störungsbilder nach ICD-10 im Zentrum der Ausbildung. Dabei geht es allerdings nicht darum, nur die Diagnosekriterien auswendig zu lernen, sondern ganz praktisch an Fallbeispielen aus der sexualtherapeutischen Praxis zu üben, wie sich bestimmte Störungsbilder richtig einordnen lassen und welche therapeutischen Verfahren dann am besten weiterhelfen.

Das kann eine Gesprächstherapie sein, aber auch eine Verhaltenstherapie oder eine spezielle traumatherapeutische Begleitung, welche die Weiterüberweisung an einen Spezialisten erforderlich macht.

Aus diesem Grunde ist das Leitbild der Akademie für Sexualtherapie weiter gefasst als in der klassischen Sexualtherapie: Es geht nicht allein um die Beseitigung sexueller Störungen, sondern um die Frage psychischer Gesundheit insgesamt.

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Ausbildung/Fortbildung

Berufserfolg als Heilpraktiker Psychotherapie

Berufserfolg als Heilpraktiker Psychotherapie- das ist gar nicht so schwer. Entscheidend ist es, nicht einfach nur mit einem „Me-too“-Angebot aufzutreten, denn allgemeine Praxen von Heilpraktikern für Psychotherapie gibt es genug. Wichtig ist eine klare Spezialisierung, um sich von den anderen Anbietern abzuheben und gezielt Klienten bei eigenen Problemen anzusprechen. Eine Fortbildung in Sexualtherapie kann hier den entscheidenden Unterschied ausmachen.

Berufserfolg als Heilpraktiker Psychotherapie

1. Schritt für den Berufserfolg als Heilpraktiker Psychotherapie: Das nötige Fachwissen

Die Entwicklung der letzen Jahre zeigt: Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz ist längst kein Tummelplatz mehr für esoterische Angebote, sondern die zweite Säule der therapeutischen Grundversorgung in Deutschland. Solange Patienten monatelang auf einen bezahlten Kassentherapieplatz warten müssen, sind viele bereit, als Selbstzahler eine Therapie zu beginnen.

Dabei erwarten die Klienten zu Recht auch von einem Heilpraktiker für Psychotherapie eine fachliche Kompetenz, die in keiner Weise anderen Psychotherapieangeboten hinterhersteht.

Die Überprüfung und Zulassung durch die Gesundheitsämter nach dem Heilpraktikergesetz stellt seit bald 20 Jahren sicher, dass nur Bewerber mit sehr guten theoretischen Kenntnissen im Bereich der Diagnostik und klinischen Psychologie Heilpraktiker für Psychotherapie werden können.

Da diese Überprüfung in keiner Weise entsprechenden Leistungsnachweisen im universitären Bereich hinterhersteht, ist eine umfassende Vorbereitung notwendig, die nicht nur auf das Auswendiglernen von psychologischen Fachausdrücken abzielt, sondern umfassendes Verständnis für psychische Krankheitsbilder und ihre medizinischen Implikationen schafft und die Grenzen und Möglichkeiten psychotherapeutischer Verfahren aufzeigt.

Die Akademie für Sexualtherapie (AKST) widmet deswegen das erste Studienjahr einem umfassenden Durchgang durch alle psychischen Störungsbilder, die einem Sexualtherapeuten in der Praxis begegnen können. Die Inhalte dieses Studienjahres bieten gleichzeitig eine gute Vorbereitung für die Überprüfung und Zulassung durch das Gesundheitsamt

2. Schritt für den Berufserfolg als Heilpraktiker Psychotherapie: Einübung therapeutischer Verfahren

Die Zeiten, in denen unterschiedliche psychotherapeutische Schulen jeweils der Überzeugung waren, alle psychischen Erkrankungen jeweils nach ihrer eigenen Methode am besten behandeln zu können, sind definitiv vorbei.

Die wirksamsten therapeutischen Ansätze bedienen sich heute mixed methods. So kann es zum Beispiel im Rahmen der Behandlung sexueller Zwangsgedanken sinnvoll sein, zunächst mit verhaltenstherapeutischen Verfahren eine Linderung der Beschwerde zu erreichen und dann mit Methoden aus dem Bereich der Tiefenpsychologie die eigentlichen Ursachen für die Entstehung der Zwangsgedanken zu erforschen.

Es ist daher sehr wichtig, dass Studierende im Rahmen ihrer Ausbildung nicht nur die Störungsbilder als solche kennenlernen, sondern auch die wichtigsten Therapiemethoden, die zur Behandlung geeignet sind (und natürlich auch die eigenen Grenzen zu kennen, um zu wissen, welche Störungsbilder definitiv die Behandlung durch einen Arzt benötigen).

Im Rahmen einer Fortbildung an der AKST lernen die Studierenden viele methodische Ansätze kennen: von der klassischen Gesprächstherapie über verhaltenstherapeutische Verfahren bis hin zu Entspannungsverfahren oder Ansätzen zur psychotherapeutischen Arbeit mit Kindheitserfahrungen oder Träumen. Dadurch ist die Grundlage gelegt, um die Vielfalt der therapeutischen Möglichkeiten zu wissen und die eigenen Kenntnisse dann in entsprechenden Fortbildungsseminaren vertiefen zu können.

3. Schritt für den Berufserfolg als Heilpraktiker Psychotherapie: Berufliche Supervision

Ein guter Therapeut ist niemals ein Einzelkämpfer. Für die ganze Dauer des Berufslebens ist Supervision entscheidend wichtig, um sich gegen eigene blinde Flecken, wie sie jeder Mensch hat, zu schützen und durch Anregung von außen fachlich immer auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Die AKST bietet ihren Studierenden vielfältige Angebote zur Supervision: angefangen von Einzelstunden, die auch nach Bedarf gebucht werden können, um schwierige Situationen in der eigenen beruflichen Arbeit besprechen zu können, bis hin zu Gruppensupervision für fertige Absolventen.

Die AKST möchte allen Studierenden auch nach Abschluss der Ausbildung eine Plattform bieten, um die eigene berufliche Qualifikation aktuell zu halten und sich bei Fortbildungsveranstaltungen regelmäßig in einem Kreis von KollegInnen über die eigenen beruflichen Interessen austauschen zu können.

Ausführliche Informationen zur zweijährigen Fortbildung Sexualtherapie an der Akademie für Sexualtherapie (AKST) finden Sie unter diesem Link, Fallbeispiele zur Sexualtherapie auf meinem Blog.

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Ausbildung/Fortbildung

Welche Ausbildung nach dem Psychologiestudium?

Welche Ausbildung nach dem Psychologiestudium ?

Das Studium allein genügt nicht

Ein Psychologiestudium erfolgreich geschafft zu haben, ist eine Super-Leistung. Nur ist das Studium allein noch keine Berufsqualifizierung.

Wer therapeutisch arbeiten möchte, braucht eine Zusatzausbildung. Die meisten denken hier an die Fortbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten. Allerdings lohnt es sich, genau hinzusehen. Denn die Probleme, welche die Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten mit sich bringt, werden oft unterschätzt- und ebenso die beruflichen Chancen des Psychologischen Psychotherapeuten (vgl. dazu den Spiegel Online-Artikel ).

Alternativen
zum psychologischen Psychotherapeuten

Wer ein Psychologie Masterstudium mit Schwerpunkt in klinischer Psychologie abgeschlossen hat, kann beim zuständigen Gesundheitsamt zu Zulassung zur Ausübung der Psychotherapie nach Heikparktikergesetz beantragen.

Rechtlich bedeutet das: Auf dem späteren Praxisschild darf nicht „Psychotherapeut/in“ oder „Psychologische/r Psychotherapeut/in“ stehen (das wäre nur nach erfolgreicher Fortbildung als psychologischer Psychotherapeut möglich). Die Angabe „Psychotherapie nach Heilpraktikergesetz“ ist allerdings möglich, ebenso die Angabe von bestimmten Methoden und Verfahren, wofür der/die Praxisinhaberin besonders qualifiziert ist.

Das einzige Problem: Das Psychologiestudium vermittelt zwar viele detaillierte Kenntnisse zu Diagnostik und psychischen krankheitsbildern, gibt aber den Studierenden keine methodischen Grundlagen an die Hand, um tatsächlich therapeutisch mit Klienten arbeiten zu können.

Es stellt sich also die Frage, wie man sich die methodischen Kenntnisse für den Umgang mit Patienten erarbeitet.

Ausbildung nach dem Psychologiestudium:
Die richtige Wahl treffen

Die erste Frage, die sich stellt, ist: Soll es die Fortbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten sein oder nicht? Hier stehen die drei Regelverfahren zur Auswahl, die von den Krankenkassen akzeptiert werden: Psychoanalyse, tiefenpsychologisch fundierte Therapie und Verhaltenstherapie. Zu den Vor- und Nachteilen vgl. auch den Beitrag unter diesem Link.

Wer nicht auf den Psychologischen Psychotherapeuten festgelegt ist, kann aus einer Vielzahl möglicher Aus- und Fortbildungen wählen.

Wichtigstes Entscheidungskriterium dürfte hier sein: Mit welcher Aus- bzw. Fortbildung kann ich später tatsächlich inhaltlich mit Patienten arbeiten und welche Aus- bzw. Fortbildung qualifiziert mich so weit, dass ich gegenüber anderen Angeboten auf dem Markt für Psychotherapie ein Alleinstellungsmerkmal habe und tatsächlich gebraucht werde.

Die zweijährige Fortbildung an der Akademie für Sexualtherapie (AKST) kann hier die richtige Entscheidung sein, da sie den methodischen Einstieg in viele Therapiekonzepte bietet (Elemente aus der Gesprächstherapie, tiefenpsychologisch fundierten Therapie, Gestalttherapie, Trauma-Therapie u.a.), die sich später jeweils noch individuell vertiefen lassen. Zudem eröffnet sie den beruflichen Einstieg in ein Gebiet, welches durch kassenfinanzierte Therapieangebote nicht abgedeckt ist und wo es eine hohe Selbstzahlerquote gibt.

Ausführliche Informationen zur zweijährigen Fortbildung Sexualtherapie an der Akadmie für Sexualtherapie (AKST) finden Sie unter diesem Link.
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Wenn Sie dazu Fragen haben, können Sie sich gern an mich wenden.

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Ausbildung/Fortbildung

Berufsziel Sexualtherapeut: Wie wird man Sexualtherapeut?

Berufsziel Sexualtherapeut

Berufsziel Sexualtherapeut

Hinweis: Die nachfolgenden Ausführungen zum Berufsziel Sexualtherapeut sind nur Anhaltspunkte und ersetzen keineswegs die juristische Beratung durch einen Anwalt.

Wer darf sich
als Psychotherapeut bezeichnen?

Berufsziel Sexualtherapeut: Seit dem Psychotherapeutengesetz von 1991 (PsychThG) gibt es in Deutschland nur noch folgende Wege, psychotherapeutisch zu arbeiten:

  1. Psychologen können nach dem Studium eine Ausbildung zum psychologischen Psychotherapeuten in einem der Regelverfahren (verhaltenstherapeutische Psychoanalyse, tiefenpsychologisch fundierte Therapie und Verhaltenstherapie) absolvieren und danach die Approbation und Anerkennung durch die gesetzlichen Krankenkassen erhalten.
  2. Auch Ärzte können eine psychotherapeutische Zusatzqualifikation erwerben.
  3. Ferner können Sozialpädagogen sich zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten weiterbilden.

Psychotherapie
(gemäß Heilpraktikergesetz)

Alle weitere Ausübung von Psychotherapie, die nicht nach den obigen drei Punkten geregelt ist, fällt in Deutschland unter das Heilpraktikergesetz. Dazu zählt auch die Ausübung von Psychotherapie durch Psychologen, die keine Ausbildung zum psychologischen Psychotherapeuten in einem der genannten Regelverfahren absolviert haben.

Das führt zu einiger Verwirrung, was die Berufsbezeichnung „Sexualtherapeut“ betrifft. Denn alle Personen mit einer Ausbildung in Sexualtherapie, die ihre Zulassung zur Ausübung der Psychotherapie nicht nach dem Psychotherapeutengesetz, sondern gemäß Heilpraktikergesetz erhalten haben, müssen das auf ihrem Praxisschild, auf ihrem Briefkopf und ihrer Webseite (und bei jeglicher anderer Werbung) ausdrücklich sichtlich machen durch den Zusatz „Psychotherapie gemäß Heilpraktikergesetz“. Und das unabhängig davon, ob sie die Zulassung durch ein Studium der Psychologie erhalten haben oder durch die schriftliche und mündliche Überprüfung durch die Gesundheitsbehörden.

Sexualtherapeut: Eine Berufsbezeichnung,
die es so eigentlich nicht gibt

Deshalb gibt es in Deutschland die Berufsbezeichnung Sexualtherapeut so nicht. Sogar die Deutsche Gesellschaft für Sexualmedizin, Sexualtherapie und Sexualwissenschaft (DGSMTW) bezeichnet ihre Mitglieder nicht als „Sexualtherapeuten“, sondern lieber als „Behandler“.

Das liegt daran: Nach § 132a ist es in Deutschland strafrechtlich verboten, sich als Psychotherapeut zu bezeichnen, wenn nicht die Voraussetzungen nach dem Psychotherapeutengesetz vorliegen. Ob damit auch die Berufsbezeichnungen Gesprächstherapeut, Verhaltenstherapeut, Sexualtherapeut etc. mitgemeint sind, liegt in einer juristischen Grauzone, die immer noch nicht endgültig geklärt scheint. Solange hier keine Sicherheit besteht, sollte man vorsichtshalber von solchen Berufsbezeichnungen Abstand halten.

Ebenfalls umstritten ist, ob sich Personen, die nach dem Heilpraktikergesetz eine behördliche Genehmigung zur Ausübung der Psychotherapie erworben haben, „Heilpraktiker für Psychotherapie“ nennen dürfen- schließlich sind diese Personen ja keine Heilpraktiker- und ein Klient könnte bei dieser Berufsbezeichnung irrtümlich davon ausgehen, er habe es mit einem auf Psychotherapie spezialisierten Heilpraktiker zu tun.

Unbestritten ist dagegen, dass solche Personen eine „Praxis für Psychotherapie (gemäß Heilpraktikergesetz)“ eröffnen dürfen- die Abkürzung „Psychotherapie nach HPG“ gilt bereits als irreführend.

Sich als „Sexualtherapeut“ in Deutschland zu bezeichnen, ist somit rechtlich immer problematisch- sogar für psychologische Psychotherapeuten, die ausschließlich das erlernte Regelverfahren ausüben dürfen. Die einzig praktikable Lösung heißt also: auf die Berufsbezeichnung zu verzichten und statt dessen die Bezeichnung „Praxis für Psychotherapie (gemäß Heilpraktikergesetz)“ zu verwenden, gegebenenfalls mit dem Zusatz: „Schwerpunkt: Sexualtherapie“.

Was heißt das
für die Ausbildung in Sexualtherapie?

Sexualtherapie ist außer für Ärzte vor allem ein Berufsfeld für Psychologen, die keine Approbation anstreben, und für andere Angehörige akademischer Berufe, die Psychotherapie gemäß Heilpraktikergesetz ausüben möchten. Um eine „Praxis für Sexualtherapie (gemäß Heilpraktikergesetz)“ führen zu können, ist keine bestimmte Ausbildung an einer Hochschule oder Fachhochschule vorgeschrieben.

Dennoch müssen zur Ausübung des Berufs die notwendigen therapeutischen Kenntnisse und Fähigkeiten vorliegen, die bei Nichtpsychologen durch das Gesundheitsamt schriftlich und mündlich überprüft werden. Dazu heißt es im Heilpraktikergesetz § 8.2:
„Bei sonstigen antragstellenden Personen, die glaubhaft versichern, sich ausschließlich im Bereich der Psychotherapie heilkundlich betätigen zu wollen, ist eine auf das Gebiet der Psychotherapie eingeschränkte Überprüfung Ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten vorzunehmen……“

Spätestens bei dieser Überprüfung müssen Sie also damit rechnen, gefragt zu werden, wie Sie sich eigentlich auf Ihre Tätigkeit im Bereich Psychotherapie vorbereitet haben und welche Behandlungsmethoden Sie anwenden möchten. Hier hilft es Ihnen, wenn Sie auf eine fachlich fundierte Ausbildung verweisen können, wie sie die Akademie für Sexualtherapie vermittelt.

Berufsziel Sexualtherapie-
Welche Kenntnisse und Fähigkeiten braucht man dazu?

Auch wenn das Heilpraktikergesetz (siehe oben) keine klaren Angaben dazu macht, welche Kenntnisse und Fähigkeiten eigentlich Voraussetzung für das Bestehen der Überprüfung durch das Gesundheitsamt sind, können doch die folgenden Punkte als Anhalt gelten:

  • Sinnvolle Voraussetzung ist ein Studienabschluss im sozialwissenschaftlichen Bereich (also vor allem Psychologie, aber auch Theologie, Soziologie, Pädagogik etc.).Ggf. kann auch intensive eigene Berufserfahrung im sozialen Bereich eine gleichwertige Voraussetzung darstellen.
  • Eine weitere Voraussetzung ist persönliche Erfahrung im Bereich Psychotherapie, möglichst durch eigene Erfahrung mit Einzeltherapiestunden als Klient bei einem Therapeuten.
  • In der Prüfung abgefragt werden Fachkenntnisse aus der Klinischen Psychologie, d.h. die korrekte Diagnostik aller bekannten psychischen Krankheitsbilder.
    Diese Kenntnisse werden in der schriftlichen Prüfung in einem Multiple-Choice-Test geprüft. In der mündlichen Prüfung werden in der Regel Fallgeschichten vorgelegt, die diagnostisch ausgelegt werden müssen (z.B. „Der geschilderte Patient leidet vermutlich an einer mittelgradigen Depression, weil…“).
    Diese Fachkenntnisse werden durch den Ausbildungskurs an der Akademie für Sexualtherapie umfassend erklärt und eingeübt. Besonders wichtig ist das Wissen, welche Krankheitsbilder unbedingt in ärztliche Behandlung gehören.
  • Neben theoretischen und diagnostischen Kenntnissen über Krankheitsbilder sind auch Kenntnisse in praktischen Methoden erforderlich, wie man selbst therapeutisch arbeiten will.
    In diesem Bereich vermittelt die Akademie für Sexualtherapie (AKST) ihren Studierenden eine Vielzahl methodischer Werkzeuge und Kenntnisse, Z.B. aus dem Bereich der Gesprächstherapie oder der Verhaltenstherapie, die sich speziell bei PatientInnen mit sexuellen Störungen als Behandlungsmethode eignen.
    Dabei geht es immer darum, nicht nur das aktuelle Störungsbild zu beseitigen, sondern auch die meist dahinterliegende psychische Grunderkrankung zu behandeln (z.B. eine Zwangsstörung).

Ausführliche Informationen zur zweijährigen Fortbildung Sexualtherapie an der Akademie für Sexualtherapie (AKST) und zum Berufsziel Sexualtherapeut finden Sie unter diesem Link.
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Weitere Infos in meinem Beitrag Sexualtherapie heute und gestern Sexualtherapie heute und gestern